Vielleicht kennen Sie den Brauch der Brautentführung, in Bayern auch liebevoll „Brautverziehen“ genannt. Möchten Sie nicht ganz von den Traditionen abweichen, aber dennoch eine persönliche Note zu Ihrer Hochzeit hinzufügen? Dann bringen Sie mit der Bräutigamentführung eine neue Prise Würze ins Spiel. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie es funktioniert.
Bei der klassischen Brautentführung schnappen sich Freunde oder Verwandte meist bereits beim ersten Tanz nach dem Hochzeitstanz die Braut, verlassen mit ihr den Saal und „flüchten“ in eine andere Location. Das kann ein bereits dafür vorbereiteter Raum sein, aber auch die Entführung in eine andere Gastwirtschaft ist möglich. Der Bräutigam wird anschließend mit der Entführung konfrontiert und muss „Lösegeld“ zahlen. Er muss beispielsweise verschiedene Auslösespiele erfolgreich bestehen oder sich bereit erklären, die Zeche der Entführer zu zahlen.
Bei der Bräutigamentführung drehen Sie den Spieß um: Meist entführen die Freundinnen der Braut oder weibliche Verwandte den Bräutigam. Das Prinzip ist dasselbe: Er wird an einen anderen Ort gebracht und die Braut muss sich den Weg zu ihm erspielen.
Tipp: Möchten Sie nicht, dass Braut und Bräutigam der Hochzeitsfeier zu lange fernbleiben, um die Stimmung der Gäste nicht zu gefährden? Beziehen Sie die Gäste entweder in die Auslöse mit ein oder spielen Sie eine abgespeckte Version, bei der Sie einen Gegenstand des Brautpaars verstecken, zum Beispiel den Verlobungsring der Braut oder einen Schuh des Bräutigams.
Um ihren frisch angetrauten Ehemann zurückzubekommen, muss die Braut nun einige Aufgaben erfüllen. Welche das sind, können Sie frei entscheiden. Hier einige Ideen für witzige Auslösespiele:
Tipp: Verbinden Sie die Auslösespiele mit einem übergeordneten Ziel. Für jede bestandene Aufgabe könnte die Braut beispielsweise einen Schlüssel bekommen. Einer davon passt schließlich in die Tür, hinter der der Bräutigam versteckt ist. Oder die Braut sammelt mit ihren Aufgaben Herzen, bis sie die nötige Anzahl zusammen hat.
Eine Bräutigamentführung kann recht lustig sein – allerdings nur für diejenigen, die dabei sein können. Die ideale Dauer richtet sich deshalb danach, ob alle Gäste dabei sind oder ob sie in der Zwischenzeit warten müssen, bis das Brautpaar zurückkommt. Können die Gäste nicht dabei sein, sollten Sie die Dauer auf höchstens eine bis anderthalb Stunden beschränken. Es kam schon vor, dass Gäste nach Hause gegangen sind, weil das Brautpaar zu lange nicht mehr aufgetaucht ist. Machen Sie aus der Bräutigamentführung ein tolles Event für alle Gäste (z. B. in Bayern typischerweise mit Wasser, Wein, Snacks und guter Musik), darf sie auch länger dauern.
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